„Der letzte Freund Schuberts“ Unter dieser Überschrift widmete der Musikkritiker Eduard Hanslick 1892 Benedict Randhartinger zu dessen 90. Geburts-tag den Leitartikel in einer Wiener Tageszeitung. Der Komponist, Sänger und Hofkapellmeister Benedict Rand-hartinger wurde am 27. Juli 1802 in Ruprechtshofen, Bezirk Melk, geboren. Er kam mit zehn Jahren als k.k. Hofsän-gerknabe nach Wien. In dieser Funktion lernte er Franz Schubert kennen, mit dem er bis zu dessen Tod in freund-schaftlicher Beziehung stand. Kurz nach dessen Tod widmete Randhartinger das Vokalquartett „In’s stille Land“ dem An-denken an seinen Freund Franz Schubert. Er revidierte Schu-berts „Müllerlieder“ und brachte sie 1864 bei Spina heraus. 34 Jahre stand Randhartinger als Sänger und Hofkapellmeister im Dienste der k.k. Hofmusikkapelle, für die er 16 große Messen für Soli, Chor und Orchester komponierte. Seine 1835 komponierte 1. Messe in C-Dur wurde heuer im Juni in glei-cher Besetzung in der Stiftsbasilika Lilienfeld im Rahmen des Mostviertel-Festivals aufgeführt. Randhartinger komponierte über 2.000 Werke, davon rund 800 Lieder und Chöre, 16 große Messen, 2 Requien, verschiedene Kirchenwerke, 2 Sym-phonien u.a. Die Kinder des Komponisten und Hofkapellmeisters: Ludwig, Adolf und Marie wurden seinerzeit in der Peterskirche getauft. Er wohnte in Wien u. a. im Tuchlauben, in der Herren- und in der Schottengasse. Am 23. Dezember 1893 verstarb Rand-hartinger in Wien im Hause seines Schwiegersohnes, des Klavierfabrikanten Friedrich Ehrbar. | Klangbeispiele Georg Friedrich Händel (1685-1759) „Einzug der Königin von Saba“ Benedict Randhartinger (1802 1893) 1. Messe in C-Dur (1835) Benedictus Franz Schubert (1797-1828) Sinfonie Nr. 5 B-Dur, D485 (1816) Allegro Programm und Mitwirkende Georg Friedrich Händel (1685-1759) „Einzug der Königin von Saba“, arr.Hans Zellner Amadeus Brass Quintett: Gerald Pfister, Karl Hemmelmayer, Andreas Simbeni, Rodrigo Mora Pinzon und Franz Griesler Benedict Randhartinger (1802 1893) 1. Messe in C-Dur (1835) für gemischten Chor, vier Soli und Orchester Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus, Agnus Dei Überregionaler Chor Musica Sacra Lilienfeld, Kilb und Wilhelmsburg Leiter: Karen De Pastel, Geraldine Schießl, Franz Griesler Sinfonieorchester TonkünstlerEnsemble Wien/Lilienfeld Solisten: Edith Kaltenböck, Sopran Rannveig Braga, Alt Andreas Schagerl, Tenor Andreas Mittermayr, Baß Dirigentin und Gesamteinstudierung: Karen De Pastel Orgelpositiv: Peter Hrncirik Franz Schubert (1797-1828) Sinfonie Nr. 5 B-Dur, D485 (1816) Allegro Andante con moto Menuetto (Allegro molto) Allegro Vivace Sinfonieorchester TonkünstlerEnsemble Wien/Lilienfeld Dirigentin: Karen De Pastel |